Das US-Ministerium für Innere Sicherheit hat in Washington den Auftrag für den Ausbau der US-Außengrenzen und den Aufbau eines zentralen Personen-Datenbank vergeben. Zuschlag erhielt die IT-Beratungsfirma Accenture vor Siebel. Im Vorfeld der Entscheidung war das Projekt von Medien und Opposition massiv kritisiert worden. Accenture soll eine «virtuelle Grenze» aufbauen und die USA so vor der Einreise von Terroristen schützen. Das Unternehmen auf den Bermudas soll die etwa 20 in den USA existierenden Datenbanken zentralisieren und dem FBI und weiteren Geheimdiensten zur Verfügung stellen. Was hat das mit CRM zu tun? Nun ja, Accenture soll jeden Einreisenden mit einem «virtuellen Ordner» ausstatten. Darin sollen Visa-Informationen, Fingerabdrücke, Fotos, Einreise und Ausreisetermin sowie Angaben zum Zweck der Reise erhalten sein. Schon jetzt liefern Fluggesellschaften aber auch Informationen wie Kreditkartennummern oder E-Mail-Adressen an das Ministerium für Innere Sicherheit. Dies wird dann wohl das größte «Kunden»informationssystem der Welt. Besonders problematisch ist dabei die geplante Vorhaltzeit der Daten. So sollen hier die Daten 100 Jahre lange gespeichert werden. Überdies sollen auch «befugte» Behörden auf allen Ebenen und sogar ausländische Behörden Zugang zu den Daten haben können. Zugang auf diese «Ordner», also die zentrale Datenbank, sollen auch Polizisten innerhalb der USA erhalten. Datenschützer bemängeln, dies sei dass erste Mal, dass die US-Regierung in solch großem Umfang sensible Daten von Bürgern an ein privates Unternehmen gebe, zumal Accenture seinen Sitz auf den Bermuda-Inseln hat. «Die Sammlung und der umfassende Austausch solcher Daten ist sehr bedenklich», sagte die Bürgerrechtsorganisation Electronic Privacy Information Center (EPIC) in einer Stellungnahme. Es sei lediglich eine Frage der Zeit, bis die verfügbaren Daten missbraucht würden.