Wie man mit einem neuen Unternehmensleitbild, gezielter Kundenansprache und viralem Marketing aus einer fast-Behörde ein modernes Unternehmen macht, erzählt der Ex-Chef von Yello Strom in einem interessanten Interview. Zunächst begannen wir damit ein Leitbild für das Unternehmen zu entwerfen. Eine spannende Aufgabe in einem Unternehmen, das zig Außenstellen hatte, alle mausgrau, mit mausgrauen Linoleumböden ausgestattet.[…] Aber die Art und Weise der Kundenbeziehung kann voller Gefühle stecken. Unsere Kampagne sollte vor allem den emotionalen Nutzen, den der Kunde von Yello Strom hat, betonen. Wir wollten netter, frischer, sympathischer sein als anderen. […] Wir waren der festen Überzeugung, dass die Emotion in der Beziehung zum Kunden steckt und mussten deshalb für die positiven Emotionen beim Kunden sorgen. […] Und dann begannen wir unsere Briefe an die Kunden immer weiter zu personalisieren. Der Lohn dafür war unmittelbar zu spüren. Wir haben nicht nur mehr Kunden als jeder andere Wettbewerber gewonnen, die Kunden waren regelrechte Fans von Yello. […] Zwei Jahre später sah ich einen dritten und den wohl wichtigsten Grund für den Erfolg: es war der, dass uns die Konsumenten zum Gesprächsthema machten. Der Erfolg von Yello beruhte darauf, dass wir ein Thema an Stammtischen und auf Parties waren. Yello Strom wurde in die Kommunikation der Kunden untereinander aufgenommen. Mit Werbung und PR hätten wir zwar sehr viel Aufmerksamkeit erreicht, aber ohne Mund-zu-Mund-Propaganda hätten wir weit weniger Kunden gewonnen. [via Wird Werbung gelb? Das Interview mit Ex-Yello Chef Michael Zerr]