Der DGB hat eine große Umfrage unter Beschäftigten in Deutschland zum Homeoffice gemacht. Demnach leisten ein Viertel der Beschäftigten in Deutschland häufig Heimarbeit. Sie haben dadurch mehr Einfluss auf die Arbeitszeitgestaltung, der DGB benennt aber auch Nachteile. So kann das Arbeiten im Homeoffice zu weniger Pausen, mehr Überstunden und häufigeren Störungen in der Freizeit führen. Durch die digitale und mobile Arbeit haben die Beschäftigten aber mehr Einfluss auf die Gestaltung ihrer Arbeitszeit und können Familie und Berufsleben besser in Einklang bringen.

Überstunden vs. Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die häufigste Beschwerde sind demnach unbezahlte Überstunden. Hierüber beschweren sich 28% der Befragten. Zudem erwarteten Vorgesetzte von jedem dritten Mitarbeitenden, außerhalb normaler Arbeitszeiten erreichbar zu sein, etwa am Mobiltelefon. Beides komme etwa doppelt so häufig wie bei Beschäftigten vor, die meist oder immer am Sitz ihres Arbeitgebers arbeiten.

Gleichzeitig melden aber auch 34 Prozent der Befragten, die mobil oder zu Hause arbeiten, sie hätten in sehr hohem Maße Einfluss auf die Arbeitszeitgestaltung. Unter jenen, die in ihren Betrieben arbeiten, sagten das nur 21 Prozent. Dies zeigt, dass die Nachteile des Homeoffice unter bestimmten Bedingungen stark abnehmen. Wer die eigene Arbeitszeit stark selbst beeinflussen kann, macht häufiger Pause und sei seltener unbezahlt tätig. Die Motivation und die Zufriedenheit im Job steigt dadurch.

Während der Hochphase der Corona-Maßnahmen war der Homeoffice-Anteil extrem hoch. Der Anteil der Beschäftigten, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiteten, bleibt auch nach Ende der gesetzlichen Pflicht hoch. Im April lag er bei 24,9 Prozent, wie das Münchner ifo-Institut als Ergebnis seiner Unternehmensumfrage mitteilte. Viele Unternehmen haben sich offenbar dauerhaft auf flexiblere Modelle eingestellt.

Betriebsvereinbarungen und digitale Werkzeuge für die Heimarbeit sind gefragt

Der DGB fordert ein Gesetz, das die Heimarbeit für alle Beschäftigten verbindlich regelt. Bis die Politik soweit ist, wird es sicherlich noch dauern. Bis dahin sollten Betriebsvereinbarung das mobile Arbeiten regeln. Diese sollten ein ausgewogenes Verhältnis von arbeitsbedingter Anstrengung und Erholung regeln. Unternehmen sollten auch die Leistung und Arbeitsmenge messen und Beschäftigte vor dem Risiko einer Selbstgefährdung schützen. Es sollte ebenfalls selbstverständlich sein, dass alle Beschäftigten für das Homeoffice auch entsprechend mit digitalen Arbeitsmitteln ausgestattet sind. Auch dafür können Betriebsvereinbarungen mit dem Arbeitgeber sorgen.

Homeoffice wird dauerhaft bleiben. Einige Experten sprechen sogar schon davon, dass „Homeoffice sei der neue Dienstwagen“, also ein Mittel zur Gratifikation und Mitarbeitendenbindung. Eine Software wie Wice CRM hilft die Heimarbeit zu organisieren und ist ein perfektes Arbeitsmittel in der neuen „normalen“ Arbeitswelt.

[via heise.de: Home Office schafft mehr Einfluss auf die Arbeitszeit, aber auch Entgrenzung]